Autorvariante

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Gegenüber einem Bezugstextstück anderslautende Textstelle, die im Verlauf der Genese eines Textes bzw. Werkes durch den Autor hergestellt wurde.

Forschungsbericht

Der Begriff gehört zum Begriffspaar AutorvarianteFremdvariante, das eine simplifizierende Version der von Hans Werner Seiffert(1) vorgeschlagenen Dreierreihe Autorvarianteautorisierte VarianteFremdvariante darstellt. In dem parallel gebrauchten, allerdings auf Prozesse statt Personen ausgerichteten Begriffspaar EntstehungsvarianteÜberlieferungsvariante entspricht er in etwa dem ersten Begriff, ohne dass er jedoch die in Entstehungsvariante einbegriffenen Änderungen Dritter, die der Autor beauftragte, kontrollierte und/oder billigte, mitmeinen kann.

In Bezug auf die Differenzierung von Variante als autorisierter Textänderung und Lesart als unautorisierter Textänderung entspricht Autorvariante der Teilmenge der allein vom Autor vorgenommenen Änderungen innerhalb des ersten Begriffs.

Antonym

siehe auch

Literatur

  • Bohnenkamp, Anne, Autor-Varianten, in: editio 17, 2003, S. 16–30.
  • Nutt-Kofoth, Rüdiger, Variante, Lesart, Korrektur oder Änderung? Zum Problem der Synonyme in der neugermanistischen Editionsphilologie, in: Editorische Begrifflichkeit. Überlegungen und Materialien zu einem „Wörterbuch der Editionsphilologie, hg. von Gunter Martens. Berlin, Boston 2013 (Beihefte zu editio. 36), S. 113–124.
  • Seiffert, Hans Werner, Untersuchungen zur Methode der Herausgabe deutscher Texte. 2. Auflage Berlin 1969 (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur. 28), 1. Auflage 1963.

Referenzen

(1) 1963/69, S. 42f.

nhr