Sofortkorrektur

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Direkt nach Niederschrift eines Textstücks und vor dem Weiterschreiben des Textes platziertes Wort, Textstück o. ä., das eine Ersetzung des ursprünglichen Textstücks darstellt.

Explikation

Im engeren Sinne umfasst Sofortkorrektur nur umgehend niedergeschriebene Textteile, die einer sofortigen Richtigstellung eines verderbten Textstückes bzw. sofortigen obligatorischen Änderung dienen, während im weiteren Sinne solche umgehend niedergeschriebenen Textteile dazu gehören, die unter den weiteren Begriff der Sofortvariante gefasst werden.

Zur Differenzierung von Variante und Korrektur siehe Seiffert(1) und Hurlebusch(2).

Forschungsbericht

Nach dem weiteren Verständnis definiert Scheibe(3) Sofortkorrekturen als „Korrekturen, die nachweislich unmittelbar während der Niederschrift der Grundschicht bzw. der Korrektur erfolgten und deren graphische Anordnung einen Textabbruch vor dem Weiterschreiben des Textes voraussetzt. Korrekturen, die durch syntaktische Kongruenz mit einer Sofortkorrektur zusammenhängen, werden insgesamt als Sofortkorrektur aufgefaßt […]. Diese Bestimmung legt nicht fest, daß es sich nur bei den hier erfaßten Fällen um Sofortkorrekturen handelt, sondern hebt aus der Menge der möglichen Fälle die Teilmenge der nachweisbaren Fälle heraus.“

Definition bei Plachta: „Korrektur, die bei der unmittelbaren Niederschrift erfolgt ist, und zwar noch vor der Niederschrift des auf die Sofortkorrektur folgenden Textes.“(4)

Antonym

Spätkorrektur

siehe auch

Literatur

  • Hurlebusch, Klaus, [Abschnitt:] Typologische Änderungsbefunde und ihre Termini, in: Friedrich Gottlieb Klopstock: Werke und Briefe. Historisch-kritische Ausgabe, begründet von Adolf Beck, Karl Ludwig Schneider und Hermann Tiemann, hg. von Horst Gronemeyer, Elisabeth Höpker-Herberg, Klaus Hurlebusch und Rose-Maria Hurlebusch, Abteilung Addenda, Bd. 2: Klopstocks Arbeitstagebuch, hg. von Klaus Hurlebusch, Berlin, New York 1977, S. 196–203.
  • Nutt-Kofoth, Rüdiger, Variante, Lesart, Korrektur oder Änderung? Zum Problem der Synonyme in der neugermanistischen Editionsphilologie, in: Editorische Begrifflichkeit. Überlegungen und Materialien zu einem „Wörterbuch der Editionsphilologie“, hg. von Gunter Martens, Berlin, Boston 2013 (Beihefte zu editio. 36), S. 113–124.
  • Scheibe, Siegfried, Editorische Grundmodelle, in: Zu Werk und Text. Beiträge zur Textologie, hg. von Siegfried Scheibe und Christel Laufer (Redaktion), Berlin 1991, S. 23–48.
  • Seiffert, Hans Werner, Untersuchungen zur Methode der Herausgabe deutscher Texte, 2. Auflage Berlin 1969 (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur, 28), 1. Auflage 1963.



Referenzen

(1) 1969, S. 43–47.
(2) 1977, S. 196f.
(3) 1991, S. 26f.
(4) 1997/2013, S. 140/138.


nhr