https://www.edlex.de/index.php?title=Spezial:Neue_Seiten&feed=atom&hideredirs=1&limit=50&offset=&namespace=0&username=&tagfilter=edlex - Neue Seiten [de]2024-03-29T04:39:50ZAus edlexMediaWiki 1.39.6https://www.edlex.de/index.php?title=Veit,_JoachimVeit, Joachim2021-06-28T08:48:12Z<p>Adminrsk: Die Seite wurde neu angelegt: „Joachim Veit, Prof. Dr. phil., ist Musikwissenschaftler an der Universität Detmold. == Kürzel in edlex == * vtj == Artikel in edlex == * MusicXML ==…“</p>
<hr />
<div>Joachim Veit, Prof. Dr. phil., ist Musikwissenschaftler an der Universität Detmold.<br />
<br />
== Kürzel in edlex ==<br />
<br />
* vtj<br />
<br />
== Artikel in edlex ==<br />
* [[MusicXML]]<br />
<br />
<br />
==Funktionen in edlex==<br />
* Autor<br />
<br />
== weiterführende Hinweise ==<br />
<br />
* GND: 103988327 [http://d-nb.info/gnd/103988327]</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=XMusicXMLXMusicXML2021-06-28T08:43:53Z<p>Adminrsk: /* Charakteristika des Formats */</p>
<hr />
<div>Bei [[MusicXML]] handelt es sich um ein primär als Austauschformat zwischen unterschiedlichsten Musiknotationsprogrammen etabliertes [[Extensible Markup Language (XML)|XML-Schema]], das erstmals Ende 2001 von Michael Good veröffentlicht wurde (stabile Version 1.0 als DTD in 2004).<br />
<br />
==Explikation==<br />
<br />
[[MusicXML]] basiert auf den am Center for Computer Assisted Research in the Humanities (CCARH) konzipierten Sprachen MuseData und Humdrum und stellt im Wesentlichen eine Übertragung des MuseData-Formats in die damals sich rasant verbreitenden [[Extensible Markup Language (XML)|XML-Strukturen]] dar. <br />
Das anfangs von Michael Good über seine Firma Recordare verbreitete [[MusicXML]] ist inzwischen mit Version 4.0 das am weitesten verbreitete Schema zum Austausch von Notensatz unterschiedlichster Provenienz und wird nach Auskunft seines Entwicklers mittlerweile von über 250 Software-Programmen unterstützt. 2011 verkaufte Good seine Plugins an die Firma MakeMusic Inc., die u. a. das Notensatzprogramm Finale vertreibt. Seit 2017 wird die Weiterentwicklung von [[MusicXML]] von der W3C Music Notation Community Group betreut.<br />
<br />
===Charakteristika des Formats===<br />
<br />
Bis Version 2.0 arbeitete [[MusicXML]] noch mit [[Document Type Definition (DTD)|Document-Type-Definitions (DTDs)]], im September 2008 wurde die im Jahr zuvor veröffentlichte Version 2.0 um Schema-Definitionen erweitert, wobei aus Kompatibilitätsgründen weiterhin (bis zu der im Dezember 2017 publizierten Version 3.1) auch [[Document Type Definition (DTD)|DTDs]] verwendet werden konnten; erst Version 4.0 vom Juni 2021 stellte endgültig auf XSD um (https://w3c.github.io/musicxml/). Dieser Zwang zur Vorwärtskompatibilität erweist sich zwar für den praktischen Datenaustausch als sehr vorteilhaft, erfordert jedoch höheren gedanklichen Aufwand bei der vielfach nur über Umwege erreichten Definition von Erweiterungen. <br />
Ein Nutzer muss sich bei [[MusicXML]] entscheiden, ob er die ihm vorliegende Musik stimmenweise (partwise: also nacheinander jede einzelne Stimme von Takt 1 bis x) oder partiturweise (scorewise, das heißt sich von oben nach unten durch die simultan erklingenden Stimmen einer Partitur Takt für Takt fortbewegend) beschreiben will. Die Ereignisse innerhalb eines einzelnen Takts werden von links nach rechts in durch die Musik definierten Einheiten (Schlüssel, Tonart, Takt, Noten mit ihren Zusätzen) beschrieben, wobei Mehrstimmigkeit in einem System ein mehrfaches Durchlaufen des Taktes erfordert (das dazu nötige <backup>, also das jeweilige Zurückspringen an den Taktanfang ist in Anlehnung an MuseData übernommen). Die Baumstruktur von [[Extensible Markup Language (XML)|XML]] gerät dabei leicht in Widerspruch zu musikalischen Ereignissen (etwa Bögen), die mehrere Takte (ggf. in unterschiedlichen Gruppierungen) umfassen und so zu überlappenden Hierarchien führen, ohne die Musik aber in [[Extensible Markup Language (XML)|XML]] nicht beschrieben werden kann. Die hierbei eingesetzten sogenannten <milestone>-Elemente werden so in die [[MusicXML]]-Datei integriert, dass z. B. Bögen oder Balken mit start- und end-points bei den entsprechenden Noten definierbar sind. Diese ansonsten leeren Elemente bedürfen aber der Interpretation, das heißt sie treffen keine explizite Aussage über die Art des Bogens oder Balkens, sondern müssen beim Parsen der Datei erkannt und in entsprechende Anweisungen umgesetzt werden. <br />
Gegenwärtig erscheint für den Datenaustausch der Einsatz von [[MusicXML]] alternativlos. Diese marktbeherrschende Funktion führt aber auch dazu, dass das Format möglichst allgemein und flach bleiben muss, um von unterschiedlichster Notensatzsoftware verstanden zu werden. Mehrdeutigkeiten oder unterschiedliche Codierungsmöglichkeiten für gleiche Sachverhalte würden die Entwicklung von Software, die [[MusicXML]] verarbeitet, behindern. Darin unterscheidet sich [[MusicXML]] von dem auf die breite Palette der Anforderungen verschiedenartiger Musiknotation eingehenden Format der [[Music Encoding Initiative (MEI)]], das vornehmlich auf wissenschaftlichen Zwecken genügende Beschreibungsformen Rücksicht nimmt. Die Weiterentwicklung von [[MusicXML]] ist auch Gegenstand der Diskussionen innerhalb der 2015 gegründeten W3C Music Notation Community Group.<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
* Michael D. Good, MusicXML for Notation and Analysis, in: The Virtual Score: Representation, Retrieval, Restoration (Computing in Musicology, vol. 12), Cambridge und London: MIT Press 2001, S. 113–124.<br />
* Michael D. Good, Using MusicXML 2.0 for Music Editorial Applications, in: Digitale Edition zwischen Experiment und Standardisierung. Musik – Text – Codierung, hg. von Peter Stadler und Joachim Veit (Beihefte zu editio, Bd. 31), Tübingen: Niemeyer 2009, S. 157–173.<br />
* Johannes Kepper, Musikedition im Zeichen neuer Medien. Historische Entwicklung und gegenwärtige Perspektiven musikalischer Gesamtausgaben (Schriften des Instituts für Dokumentologie und Editorik, Bd. 5), Norderstedt: BoD 2011, S. 353–366.<br />
* Michael D. Good: MusicXML: The First Decade, in: Structuring Music through Markup Language: Designs and Architecture, hg. von Jacques Stein, Hershey: IG Global 2013, S. 187–192.<br />
<br />
==Webressourcen==<br />
<br />
• Homepage MusicXML: https://www.musicxml.com<br />
• Homepage Music Notation Community Group: https://www.w3.org/community/music-notation/<br />
• Michael D. Good: Celbrating MusicXML’s 20th Anniversary (October 23, 2020), https://www.musicxml.com/celebrating-musicxmls-20th-anniversary/<br />
<br />
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<div> Stand 30.5.2021<br />
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Neueste Artikel: [[Neumen]], [[Berend, Eduard (1883-1973)]], [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)]], [[Philosophische Edition]]<br />
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<hr />
<div>Eine [[Genetische Edition|genetische Edition]] ist eine [[Edition|Ausgabe]], die den [[Textgenese|Entstehungsprozess]] eines literarischen [[Werk|Werkes]] oder [[Text|Textes]] rekonstruiert und für den [[Leser]] nachvollziehbar macht. Ziel ist die (weitgehende) Rekonstruktion einer chronologischen Reihenfolge von [[Änderung|Änderungen]] bei häufig gleichzeitiger typologischer Klassifikation der Änderungen (etwa [[Sofortänderung]], [[Spätänderung]]; [[Tilgung]], [[Ergänzung]], [[Ersetzung]], [[Umstellung]]) in einem [[Text]] oder [[Werk]]. Im engen Begriffsverständnis handelt es sich um eine nur auf die entstehungsgeschichtlichen Aspekte des [[Werk|Werkes]] ausgerichtete Editionsform, im weiteren Verständnis bildet diese Art der textgenetischen Darstellung einen immanenten Teil der Darstellungspraktiken einer [[Historisch-kritische Edition|historisch-kritischen Edition]]. Zur Voraussetzung hat sie eine komplexe [[Überlieferung|Überlieferungslage]] mit [[Textkritik|textkritisch relevanten]] [[Änderung|Änderungen]]. In ihrer Konzentration auf den [[Textgenese|Entstehungsprozess]] geht sie über den üblichen Charakter des Dokumentierens von [[Variante|Varianten]] eines [[Text|Textes]] oder [[Werk|Werkes]] deutlich hinaus.<br />
<br />
<br />
=Explikation=<br />
<br />
Die im Kontext von [[Edition|Editionen]] verwendete Metapher der Genese stammt aus der Biologie und bezieht sich auf das [[Wachstum]] von [[Text]](en). Ihre Bedeutung und Gebrauch sind von folgenden Variablen abhängig:<br />
<br />
1. Forschungsgegenstand<br />
<br />
Entweder liegt das Forschungsinteresse tendenziell vorrangig auf dem [[Autor]] und dessen kreativen Schreibprozessen ([[Critique génétique|critique génétique]]), die sich anhand von Schreibspuren rekonstruieren lassen, oder auf der Veränderung der [[Text|Texte]] selbst ([[Historisch-kritische Edition|historisch-kritische Edition]]). Im zweiten Fall wird oft, aber nicht zwingend, ein [[Edierter Text|edierter Text]] ([[Leseausgabe|Lesetext]]) in seiner vorläufig ‚endgültigen‘ Form geboten.<br />
<br />
2. Perspektive<br />
<br />
<div id="back-1"><div id="back-2">Der Blick auf die Genese ist entweder ein teleologischer und damit einer, der von einem finalen Textzustand (in seiner ‚endgültigen‘ Gestalt) ausgehend die Entwicklung aus der Retrospektive nachvollzieht, oder aber er ist organologisch, indem er sich einen ‚Keim‘[[#note-1|(1)]] zum Ausgangspunkt nimmt und von dort aus das [[Wachstum]] mit seinen Verzweigungen im allmählichen Verlauf nachvollzieht, ohne dass er einen fixen Zielpunkt benötigt. In der deutschsprachigen Tradition der [[Historisch-kritische Edition|historisch-kritischen Editionen]] dominiert seit jeher die teleologische Ausrichtung, auch wenn immer wieder Versuche unternommen wurden, diese Blickrichtung zugunsten einer organologischen aufzubrechen.[[#note-2|(2)]] Auch Ansätze wie die [[Critique génétique|critique génétique]] sind nicht ganz frei von dieser Vorstellung, wenn [[Text|Texten]] in Dokumenten ein Status [[avant-texte]] zugeschrieben wird.<br />
<br />
3. Granularität <br />
<br />
<div id="back-3"><div id="back-4">Genese lässt sich je nach Interesse und Ausrichtung der [[Edition|Editionen]] auf der Makro- als auch auf der Mikroebene verorten. Die Makroebene meint die Gesamtheit aller [[Text|Texte]], die ein [[Werk]] ausmachen. Man kann in diesem Kontext auch von Werkgenese sprechen.[[#note-3|(3)]] Es werden dabei großflächige, konzeptionelle Veränderungen oder solche mit Auswirkung auf die Werkinterpretation in den Blick genommen. Beispielhaft hierfür lässt sich der kompositorische Umbau eines [[Werk|Werkes]] anführen. Die Mikrogenese ([[Textgenese]]) hingegen widmet sich den traditionell als [[Variante|Varianten]] bezeichneten Abweichungen eines [[Text|Textes]] und ihren Beziehungen untereinander und damit verbundenen Gruppierungsmöglichkeiten (insbesondere [[Revisionsschicht|Revisionsschichten]] und [[Textstufe|Textstufen]]). Dabei wird zumeist eine dokumentenübergreifende Perspektive eingenommen; als darstellerische Mittel greift man hier insbesondere auf den von [[Zeller, Hans (1926-2014)|Hans Zeller]] entwickelten [[Synoptischer Apparat|synoptischen Apparat]] zurück. Doch lässt sich die Mikroebene im wörtlichen Sinn auch und insbesondere auf einzelne Textstellen in einzelnen Dokumenten anwenden. Diese Stellen bilden in der editorischen Arbeit stets den Ausgangspunkt für die Befragung genetischer Zusammenhänge.[[#note-4|(4)]] Etabliert hat sich für die Rekonstruktion der Mikrogenese der Treppen- oder [[Stufenapparat]]. Prinzipiell lassen sich die verschiedenen [[Apparat|Apparatmodelle]] in Abhängigkeit von der Ausrichtung der [[Edition]] jedoch variabel einsetzen und sind nicht strikt an lediglich eine Ebene der Genese gebunden. <br />
<br />
4. Textbegriff<br />
<br />
<div id="back-5"><div id="back-6">Die Gestaltung einer [[Genetische Edition|genetischen Edition]] orientiert sich stark an dem ihr zu Grunde liegenden [[Text|Textbegriff]]. Bei einem eher als traditionell zu bezeichnenden engeren Textverständnis geht man von einem ‚endgültigen‘, vom [[Autorintention|intendierten Text]] aus, der auch in einer [[Genetische Edition|genetischen Ausgabe]] nicht aufgegeben werden muss, sondern lediglich an Stellenwert insofern verliert, als die [[Variantenapparat|Variantenapparate]] als neben dem [[Text]] gleichberechtigter Bestandteil einer [[Edition]] verstanden werden.[[#note-5|(5)]] Dem gegenüber steht ein von Gunter Martens geprägter erweiterter, [[Textdynamik|dynamischer Textbegriff]], der alle textkritischen [[Variante|Varianten]] als inhärenten Teil des [[Text|Textes]] auffasst und „der Textvarianz eine zentrale Rolle zukommen“[[#note-6|(6)]] lässt. Hier finden sich Anknüpfungspunkte für Theorien und Konzepte wie des [[Social Editing]] und des [[Fluid text]], die auch den [[Leser]] und Ausgabennutzer und damit die Rezeptionsseite in die Textentstehungsprozesse aktiv einbeziehen.<br />
<br />
<div id="back-7">In Abhängigkeit der genannten Kriterien und deren Gewichtung sowie der Wahl des Mediums – analog, digital oder hybrid – können die [[Genetische Edition|genetischen Editionen]] in ihrer Form und Ausprägung sehr unterschiedlich gestaltet sein. Darstellungsformen von Genese lassen sich prinzipiell und je nach Komplexitätsgrad deskriptiv oder visuell umsetzen, meist ist eine Mischung beider Darstellungstypen zu beobachten. Alle [[Genetische Edition|genetischen Editionen]] verfolgen das Ziel, die [[Variante|Varianten]] nicht als ‚Nebenprodukt‘ eines [[Text|Textes]] zu behandeln. Aus dieser Motivation heraus wurden neue Apparatformen ([[Stufenapparat]], [[Synoptischer Apparat|synoptischer Apparat]]) entwickelt, die die [[Variante|Varianten]] nicht als Anhängsel – etwa in Form eines [[Fußnotenapparat|Fußnotenapparates]] – präsentieren, sondern diese mit eigenständigen Darstellungsformen gegenüber dem [[Edierter Text|edierten Text]] aufwerten und ihnen mindestens einen eigenen, wenn nicht zentralen Wert in der [[Edition|Ausgabe]] zugestehen. Modellcharakter haben hinsichtlich dieser visuellen Umsetzung weiterhin die hierfür bedeutsamen gedruckten [[Edition|Ausgaben]] der [[Werk|Werke]] Hölderlins (Frankfurter Ausgabe 1976–2008) sowie der Gedichte Georg Heyms (1993) und Georg Trakls (Innsbrucker Ausgabe 1995–2014). Mit den neuen Möglichkeiten [[Digitale Edition|digitaler Editionen]] verbindet sich jedoch zunehmend auch der Wunsch, sich von der Buchgestalt entfernende und die technischen Möglichkeiten voll ausschöpfende neue Visualisierungsformen zu etablieren. Für die Darstellung der Werkgenese[[#note-7|(7)]] stellt dies offensichtlich weniger ein Problem dar als für die der [[Textgenese]].<br />
<br />
<br />
=Forschungsbericht=<br />
<br />
<div id="back-8"><div id="back-9"><div id="back-10"><div id="back-11"><div id="back-12"><div id="back-13"><div id="back-14"><div id="back-15"><br />
Fest etabliert wurde der Begriff der [[Genetische Edition|textgenetischen Edition]] durch den von Gunter Martens und [[Zeller, Hans (1926-2014)|Hans Zeller]] im Jahr 1998 herausgegebenen gleichnamigen Sammelband,[[#note-8|(8)]] in welchem Berichte zu damaligen (laufenden wie auch abgeschlossenen) Editionsprojekten zu finden sind, die sich durchaus als genetisch verstehen, aber nicht immer explizit als solche bezeichnet wurden.[[#note-9|(9)]] Als Meilenstein für die Theoretisierung einer [[Genetische Edition|genetischen Edition]] muss man allerdings vielmehr das Jahr 1971 mit dem von Gunter Martens und [[Zeller, Hans (1926-2014)|Hans Zeller]] herausgegebenen Sammelband Texte und Varianten anführen: Das hierin von Martens entwickelte [[Textdynamik|dynamische Textmodell]][[#note-10|(10)]] versteht [[Text]] als summarische und nicht als statische Größe, indem alle Varianten in ihren Verhältnissen zueinander als Teil des [[Text|Textes]] betrachtet werden. Die Genese ist „tendenziell […] niemals abgeschlossen“.[[#note-11|(11)]] Die Wiedergabe eines [[Text|Textes]] in einer [[Edition]] wird gewissermaßen als „durch äußere Gegebenheiten“ erzwungener Abschluss bewertet.[[#note-12|(12)]] Henning Boetius gelingt im selben Band mit der Unterscheidung der [[Korrektur|Korrekturen]] in [[Sofortkorrektur|Sofort-]], [[Baldkorrektur|Bald-]] und [[Spätkorrektur|Spätkorrekturen]] eine Differenzierung, die neue Maßstäbe in der Variantenein- und -anordnung schafft.[[#note-13|(13)]] Beide – Martens wie Boetius – beziehen sich in ihrer Argumentation auf den eigentlichen, ‚geistigen‘ Vater der [[Genetische Edition|genetischen Edition]]: [[Backmann, Reinhold (1884–1947)|Reinhold Backmann]]. 1924 entwickelt dieser eine Theorie einer Werkgeschichte, die „den natürlichen Entwicklungsverlauf“[[#note-14|(14)]] berücksichtigt. Die Hauptaufgabe des [[Variantenapparat|Variantenapparats]] liegt für [[Backmann, Reinhold (1884–1947)|Backmann]] in der „Betonung der Anfangsgestalt“ und steht damit konträr zur „Betonung der letzten Gestalt in den Textdrucken“. Damit hält [[Backmann, Reinhold (1884–1947)|Backmann]] zwar bezüglich der Textwiedergabe an der Konstruktion eines ‚endgültigen‘, finalen [[Text|Textes]] fest und bleibt auf dieser Ebene dem etablierten teleologischen Prinzip verpflichtet, aber – und das ist neu und bahnbrechend – er bringt mit der Aufwertung der [[Variante|Varianten]] als [[Textzeuge|Zeugen]] einer [[Textgenese|Entwicklungsgeschichte]], deren Chronologie es zu rekonstruieren gilt, eine organologische Sichtweise gleichberechtigt in die [[Edition]] hinein. Man kann in diesem Kontext daher zu Recht vom eigentlichen Beginn der [[Genetische Edition|genetischen Edition]] sprechen. Nicht zu unterschätzen hinsichtlich seiner ‚Vorarbeiten‘ für die Theoriebildung einer [[Genetische Edition|genetischen Edition]] ist [[Beißner, Friedrich (1905-1977)|Friedrich Beißner]]. Trotz vielfacher und scharfer Kritik an seinem für die Stuttgarter Hölderlin-Ausgabe (1946–85) entwickelten [[Stufenapparat]] wurde genau dieser, nur eben ohne die Intention einer finalen, idealisierten [[Textstufe]], für eine genetische Apparatgestaltung fruchtbar gemacht.[[#note-15|(15)]]<br />
<br />
Parallel zur Entwicklung in der deutschsprachigen Editionslandschaft seit den 1970er Jahren hat sich in Frankreich mit der [[Critique génétique|critique génétique]] eine Methode etabliert, bei der die Genese von [[Text|Texten]] und literarischen [[Werk|Werken]] als Schreibszenarien in das Zentrum des Forschungsinteresses gerückt ist. Wichtige Impulse im Umgang mit [[Manuskript|Handschriften]] und [[Druck|Drucken]] als Trägern von Schreibprozessen sind von Paris ausgegangen und wurden von der deutschsprachigen Editionslandschaft aufgenommen. Eine kontinuierliche Annäherung beider Traditionen ist gegenwärtig zu beobachten.<br />
<br />
<div id="back-16">Mit der [[Digitalisierung]] ergeben sich nunmehr neue Chancen für die [[Genetische Edition|genetische Edition]]: 1. Einerseits eröffnet eine digitale Edition neue quantitative Möglichkeiten der Loslösung von einem verbindlichen Grundlagentext für die Darstellung der [[Variante|Varianten]], indem dynamische Prozesse gleichsam dynamisch durch variable Ansichten realisiert werden können. Einem zu Grunde liegenden [[Textdynamik|dynamischen Textbegriff]] könnte so Rechnung getragen werden. Mit der Option neuer Visualisierungsformen verbindet sich damit zugleich die Frage einer Emanzipation von im Druckmedium etablierten [[Variantenapparat|Variantenapparaten]]. 2. Die Dateneingabe und -sicherung in möglichst standardisierter Form erhält zunehmend Relevanz. Im Bereich der [[Digitale Edition|digitalen Editionen]] hat sich in den letzten Jahren das auf der [[Extensible Markup Language (XML)]] basierende Auszeichnungswerkzeug der [[Text Encoding Initiative (TEI)]] als maßgebliches etabliert, das auch die Kodierung zahlreicher genetischer Zusammenhänge erlaubt.[[#note-16|(16)]] 3. Mit dem digitalen Medium sind auch neue Auswertungsmöglichkeiten qualitativer wie quantitativer Art von editorisch bereitgestellten Daten gegeben. Dieses Gebiet wird in den nächsten Jahren größere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen.<br />
<br />
<br />
=Siehe auch=<br />
<br />
* [[Critique génétique]]<br />
* [[Digitale Edition]]<br />
* [[Textgenese]]<br />
<br />
<br />
=Literatur=<br />
<br />
* Backmann, Reinhold, Die Gestaltung des Apparates in den kritischen Ausgaben neuerer deutscher Dichter (Mit besonderer Berücksichtigung der großen Grillparzer-Ausgabe der Stadt Wien), in: Euphorion 25 (1924), S. 629–662.<br />
* Beißner, Friedrich, Aus der Werkstatt der Stuttgarter Hölderlin-Ausgabe, in: Ders., Hölderlin. Reden und Aufsätze, Weimar 1961, S. 251–265.<br />
* Boetius, Henning, Textqualität und Apparatgestaltung, in: Martens, Gunter und Hans Zeller (Hg.), Texte und Varianten. Probleme ihrer Edition und Interpretation, München: C. H. Beck 1971, S. 233–250.<br />
* Bohnenkamp, Anne et. al., Perspektiven auf Goethes ‚Faust‘. Werkstattbericht der historisch-kritischen Hybridedition, in: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 2011 (2012), S. 23–67.<br />
* Heym, Georg, Gedichte 1910–1912. Historisch-kritische Ausgabe aller Texte in genetischer Darstellung, hg. von Günter Dammann, Gunter Martens und Karl Ludwig Schneider, 2 Bde., Tübingen: Niemeyer 1993.<br />
* Hölderlin, Friedrich, Sämtliche Werke, ‚Frankfurter Ausgabe‘. Historisch-kritische Ausgabe, hg. von D. E. Sattler, Frankfurt am Main und Basel: Roter Stern 1976–2008.<br />
* Hölderlin, Friedrich, Sämtliche Werke und Briefe, hg. von Friedrich Beißner und Adolf Beck, 8 Bde. Stuttgart: Cotta 1946–1985.<br />
* Martens, Gunter, Dichterisches Schreiben als editorische Herausforderung. Möglichkeiten und Grenzen der genetischen Textdarstellung in historisch-kritischen Ausgaben, in: Hans Zeller und Gunter Martens (Hg.), Textgenetische Edition, Tübingen: Niemeyer 1998 (Beihefte zu editio. 10), S. 103–116.<br />
* Martens, Gunter, Textdynamik und Edition. Überlegungen zur Bedeutung und Darstellung variierender Textstufen, in: Ders. und Hans Zeller (Hg.), Texte und Varianten. Probleme ihrer Edition und Interpretation, München: C. H. Beck 1971, S. 165–201.<br />
* Nutt-Kofoth, Rüdiger, Textgenese. Überlegungen zu Funktion und Perspektive eines editorischen Aufgabengebiets, in: Jahrbuch für Internationale Germanistik 37/1 (2005), S. 97–122.<br />
* Pravida, Dietmar, ‚Ideales Wachstum‘. Zu einer Denkfigur der klassischen neugermanistischen Editionswissenschaft, in: Anne Bohnenkamp et. al. (Hg.), Konjektur und Krux. Zur Methodenpolitik der Philologie, Göttingen: Wallstein 2010, S. 180–190.<br />
* Trakl, Georg, Sämtliche Werke und Briefwechsel. Innsbrucker Ausgabe. Historisch-kritische Ausgabe mit Faksimiles der handschriftlichen Texte Trakls, hg. von Eberhard Sauermann und Hermann Zwerschina, 6 Bde. in 8 und 2 Suppl.-Bde, Basel und Frankfurt am Main: Stroemfeld/Roter Stern 1995–2014.<br />
* Zeller, Hans, Die Entwicklung der textgenetischen Edition im 20. Jahrhundert, in: Roloff, Hans-Gert (Hg.), Geschichte der Editionsverfahren vom Altertum bis zur Gegenwart im Überblick. Ringvorlesung, Berlin: Weidler 2003 (Berliner Beiträge zur Editionswissenschaft 5), S. 143–207.<br />
* Zeller, Hans und Gunter Martens (Hg.), Textgenetische Edition, Tübingen: Niemeyer 1998 (Beihefte zu editio. 10).<br />
<br />
<br />
=Webressourcen=<br />
<br />
* Les manuscrits de Madame Bovary. Edition intégrale sur leb web, http://www.bovary.fr/. <br />
* P5: Guidelines for Electronic Text Encoding and Interchange, Version 3.3.0, Letztes Update erfolgte am 31. Januar 2018, revision f4d8439: http://www.tei-c.org/release/doc/tei-p5-doc/en/html/.<br />
<br />
<br />
=Referenzen=<br />
<br />
<div id="note-1">[[#back-1|↑]] (1) Die Vorstellung einer Entwicklung vom Keim zur Pflanze wurde aus Goethes Morphologie in die Editionswissenschaft übernommen. Allerdings ist Goethes Konzept teleologisch ausgerichtet, da er in jeder Wesensbildung eine natürliche Gesetzmäßigkeit annahm. Gunter Martens, der sich ausführlich zu Goethes Konzept äußert, widerlegt dieses teleologische Denken in Bezug auf das Wachsen eines Textes/Werkes und billigt ihm viel eher zufällige Entwicklungen zu. Martens 1998, S. 108.<br />
<br />
<div id="note-2">[[#back-2|↑]] (2) Eine ausführliche Darstellung liefert Nutt-Kofoth 2005.<br />
<br />
<div id="note-3">[[#back-3|↑]] (3) So Bohnenkamp et al. 2012.<br />
<br />
<div id="note-4">[[#back-4|↑]] (4) Reinhold Backmann bezieht sich auf diese Einzelstellen und ihr näheres Umfeld, wenn er von absoluter und relativer Chronologie spricht: „Unter absoluter Chronologie verstehe ich die zeitliche Abfolge aller Änderungen zu einer und derselben Stelle ohne Rücksicht auf umgebende Teile der Handschrift. Die relative Chronologie versucht mehrere absolute Chronologien zueinander in Beziehung zu setzen.“ Backmann 1924, S. 638.<br />
<br />
<div id="note-5">[[#back-5|↑]] (5) So in der Tendenz schon Backmann 1924.<br />
<br />
<div id="note-6">[[#back-6|↑]] (6) Insbesondere Martens 1971, S. 171.<br />
<br />
<div id="note-7">[[#back-7|↑]] (7) S. hierzu beispielsweise die tableaux génétiques des brouillons in der digitalen Ausgabe der Handschriften von Flauberts Madame Bovary: http://www.bovary.fr/tableau_genetique.php?tabfen=norm&id=41&mxm=0000010002&tabfen=norm.<br />
<br />
<div id="note-8">[[#back-8|↑]] (8) Martens, Zeller (Hgg.) 1998. V.a. die Ausgabe der Gedichte Georg Heyms wird in diesem Kontext immer wieder hervorgehoben.<br />
<div id="note-9">[[#back-9|↑]] (9) Einzig die von Ausgabe der Gedichte Heyms macht ihren genetischen Anspruch im Untertitel („in genetischer Darstellung“) deutlich.<br />
<div id="note-10">[[#back-10|↑]] (10) Martens 1971.<br />
<div id="note-11">[[#back-11|↑]] (11) Martens 1971, S. 170.<br />
<div id="note-12">[[#back-12|↑]] (12) Ebd.<br />
<div id="note-13">[[#back-13|↑]] (13) Beispielsweise bezieht sich die digitale Faust-Edition auf diese Kategorisierung. Bohnenkamp et al. 2012, S. 41. Eine grobe Dreiteilung der Änderungsvorgänge, jedoch noch ohne Terminologie, unternimmt schon Backmann 1924, S. 639 und 645.<br />
<div id="note-14">[[#back-14|↑]] (14) Hier und im Folgenden Backmann 1924, S. 637.<br />
<div id="note-15">[[#back-15|↑]] (15) Die ist insofern paradox, als sich die als genetisch verstandenen Editionen allesamt vehement von Beißners theoretischem Ansatz der Textstufen abgegrenzt haben (Zeller 2003, S. 143). – Positiv Bezug auf Beißner nimmt z.B. Boetius 1971, S. 246, Anm. 14. Schließlich kann Beißners Metapher des „idealen Wachstums“ (Beißner 1961, S. 260) durchaus auch als vermittelnde Position zwischen teleologischer und organologischer Sichtweise gesehen werden. Weitere ‚verteidigende‘ Positionen bei Pravida 2010, Nutt-Kofoth 2005, S. 104f.<br />
<div id="note-16">[[#back-16|↑]] (16) S. TEI Guidelines P5.<br />
<br />
<p align="right">[[Henzel, Katrin|hlk]]</p></div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=XNeumenXNeumen2021-05-28T15:15:47Z<p>Adminrsk: /* Explikation */</p>
<hr />
<div>[[Neumen]] (griechisch νεῦμα neuma, deutsch ‚Wink‘) sind Schriftzeichen einer frühen Form der Musiknotation (seit dem 9. Jh.).<br />
<br />
==Explikation==<br />
<br />
[[Neumen]] wurden ursprünglich im Kontext des Gregorianischen Gesangs verwendet. Dabei werden, meist über den [[Text]], eigene Zeichen etwa für Einzeltöne sowie steigende oder fallende Mehrtonverbindungen gesetzt; sie dienten Chorleitern und Sängern als Merkzeichen für die Melodierichtung, die Verteilung der Töne auf die Textsilben, für Betonung, Tempo und Interpretation. Nach ihrer Bewegungsrichtung sind eine Reihe von [[Neumen|Neumenzeichen]] benannt (wie etwa Punctum, Pes, Clives, Torculus). Regionale Schreibtraditionen entwickelten jeweils Einzelformen für die [[Neumen|Neumenzeichen]] (St. Galler [[Neumen]], Lothringische [[Neumen]], Bretonische [[Neumen]]).<br />
Unterschieden werden adiastematische [[Neumen]], welche die Intervalle zwischen den Tönen nicht konkret abbilden, und diastematische, die über Liniensysteme die Entwicklung moderner Notationen vorbereiten. Die Benutzer der adiastematischen [[Neumen]] mussten also die Melodie bereits kennen und gebrauchten die Notation als Gedächtnisstütze.<br />
<div id="back-1">Für [[Editor|Editorinnen und Editoren]] bedeutet dies, dass eine in adiastematischen [[Neumen]] notierte Melodie nur in moderne Notenschrift umgesetzt werden kann, wenn eine Parallelüberlieferung in anderen, die Tonrelationen darstellenden Notationen dazu verhilft. Um die Interpretationshinweise der [[Neumen]] in einer [[Edition]] zu erhalten, empfiehlt sich die Wiedergabe der [[Neumen]] durch Abbildungen oder durch Umsetzung in standardisierte Symbole[[#note-1|(1)]], so dass die Nutzer [[Text]] und [[Neumen]] bzw. [[Text]], moderne Notation und [[Neumen]] parallel überblicken können.<br />
<br />
==Literatur== <br />
* Bruno Stäblein, Schriftbild der einstimmigen Musik (Musikgeschichte in Bildern III,4). Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Musik 1975.<br />
* Luigi Agustoni/Johannes Berchmans Göschl, Einführung in die Interpretation des Gregorianischen Chorals (bosse musik paperback 31). Bd. 1: Grundlagen, Regensburg: Bosse 1987; Bd. 2: Ästhetik, Regensburg 1992, S. 486-490.<br />
<br />
==Referenzen==<br />
<div id="note-1">[[#back-1|↑]] (1) Bruno Stäblein, Schriftbild der einstimmigen Musik (Musikgeschichte in Bildern III,4). Leipzig: VEB Deutscher Verlag fiir Musik 1975.<br />
<br />
<p align='right'>[[Schubert, Martin|stm]]</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=NeumenNeumen2021-05-28T15:12:37Z<p>Adminrsk: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>[[Neumen]] (griechisch νεῦμα neuma, deutsch ‚Wink‘) sind Schriftzeichen einer frühen Form der Musiknotation (seit dem 9. Jh.).<br />
<br />
==Explikation==<br />
<br />
[[Neumen]] wurden ursprünglich im Kontext des Gregorianischen Gesangs verwendet. Dabei werden, meist über den [[Text]], eigene Zeichen etwa für Einzeltöne sowie steigende oder fallende Mehrtonverbindungen gesetzt; sie dienten Chorleitern und Sängern als Merkzeichen für die Melodierichtung, die Verteilung der Töne auf die Textsilben, für Betonung, Tempo und Interpretation. Nach ihrer Bewegungsrichtung sind eine Reihe von [[Neumen|Neumenzeichen]] benannt (wie etwa Punctum, Pes, Clives, Torculus). Regionale Schreibtraditionen entwickelten jeweils Einzelformen für die [[Neumen|Neumenzeichen]] (St. Galler [[Neumen]], Lothringische [[Neumen]], Bretonische [[Neumen]]).<br />
Unterschieden werden adiastematische [[Neumen]], welche die Intervalle zwischen den Tönen nicht konkret abbilden, und diastematische, die über Liniensysteme die Entwicklung moderner Notationen vorbereiten. Die Benutzer der adiastematischen [[Neumen]] mussten also die Melodie bereits kennen und gebrauchten die Notation als Gedächtnisstütze.<br />
<div id="back-1">Für [[Editor|Editorinnen und Editoren]] bedeutet dies, dass eine in adiastematischen [[Neumen]] notierte Melodie nur in moderne Notenschrift umgesetzt werden kann, wenn eine Parallelüberlieferung in anderen, die Tonrelationen darstellenden Notationen dazu verhilft. Um die Interpretationshinweise der [[Neumen]] in einer [[Edition]] zu erhalten, empfiehlt sich die Wiedergabe der [[Neumen]] durch Abbildungen oder durch Umsetzung in standardisierte Symbole[[#note-1|(1)]], so dass die Nutzer [[Text]] und [[Neumen]] bzw. [[Text]], moderne Notation und [[Neumen]] parallel überblicken können.<br />
<br />
==Literatur== <br />
* Agustoni, Luigi und Johannes Berchmans Göschl, Einführung in die Interpretation des Gregorianischen Chorals (bosse musik paperback 31). Bd. 1: Grundlagen, Regensburg: Bosse 1987; Bd. 2: Ästhetik, Regensburg 1992, S. 486-490.<br />
* Stäblein, Bruno, Schriftbild der einstimmigen Musik (Musikgeschichte in Bildern III,4). Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Musik 1975.<br />
<br />
==Referenzen==<br />
<div id="note-1">[[#back-1|↑]] (1) Bruno Stäblein, Schriftbild der einstimmigen Musik (Musikgeschichte in Bildern III,4). Leipzig: VEB Deutscher Verlag fiir Musik 1975.<br />
<br />
<p align='right'>[[Schubert, Martin|stm]]</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=Arbeitsgemeinschaft_philosophischer_Editionen_(AGphE)Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)2021-05-26T07:40:47Z<p>Adminrsk: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>Die [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)]] ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in der philosophischen Forschung, die sich mit der Editionspraxis und mit [[Editionswissenschaft|editionswissenschaftlichen Fragen]] beschäftigen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1973 hat sich die [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)|AGphE]] auch als Forum verstanden, auf dem Fragen der Forschungsmethoden in der Editionspraxis, der Nutzung sich entwickelnder technischer Möglichkeiten wie auch der Förderung und Institutionalisierung von Editionsprojekten diskutiert werden.<br />
<br />
==Explikation==<br />
<br />
Die Aufgaben der [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)|AGphE]] sind dementsprechend vielfältig. Zu ihren operativen Zielen gehört, das Gespräch mit anderen Disziplinen (beispielsweise den Philologien, den historischen Fachdisziplinen) zu intensivieren und den Kontakt mit der [[Editionswissenschaft|Editions-]] und Dokumentwissenschaft auszubauen. Hierzu zählt auch, durch das konzeptionelle Mitwirken in [[Editionswissenschaft|editionswissenschaftlichen]] Studiengängen, durch den Aufbau attraktiver Förderungsmaßnahmen (Einzelprojekte und Verbundprojekte wie z. B. Graduiertenkollegs und Forschergruppen) den wissenschaftlichen Nachwuchs mit der Editionspraxis und ihrer theoretischen Reflexion vertraut zu machen. Die [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)|AGphE]] will weiterhin der Ort sein, an dem Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der großen, auf langfristige Förderung angelegten, Editionsvorhaben (Akademieprojekte) mit den Initiatoren von vielfältigen Einzelprojekten ins Gespräch kommen. Dadurch wird sie zu einem übergreifenden Kompetenzzentrum [[philosophische Edition|philosophischer Editionen]] von der Antike bis zur Gegenwart. Sie will auch über die verschiedenen Editionsformate – von der [[historisch-kritische Edition|historisch-kritischen Ausgabe]] bis zur [[Leseausgabe]] „klassischer“ [[Text|Texte]] – und ihre unterschiedlichen Rahmenbedingungen nachdenken und hierfür das Gespräch mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, Buchverlagen, mit Editoren und Editorinnen sowie Leser und Leserinnen suchen. Die [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)|AGphE]] ist – nicht zuletzt über Ihren E-Mail-Verteiler – sowohl Ansprechpartner für methodische Fragen der Editionspraxis als auch Austauschplattform der beteiligten Editoren und Editorinnen. Die [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)|Arbeitsgemeinschaft]] kooperiert eng mit dem Fachinformationsdienst (FID) Philosophie und der sich im Aufbau befindenden Nationalen Forschungsdateninfrastruktur NFDI4Memory sowie mit der [[Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition]].<br />
<br />
==Webressourcen==<br />
<br />
* Homepage der AG philosophischer Editionen: http://www.dgphil.de/verbaende-und-ags/ag-philosophischer-editionen/<br />
* Fachinformationsdienst Philosophie: https://philportal.de<br />
* nfdi for Memory: https://4memory.de/<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
* Walter Jaeschke, Die Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen, in: editio 1 (1987), S. 135–138.<br />
<br />
<p align='right'>[[Hartung, Gerald|hgg]], [[Bohr, Jörn|brj]]</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=XArbeitsgemeinschaft_philosophischer_Editionen_(AGphE)XArbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)2021-05-22T13:23:49Z<p>Adminrsk: /* Explikation */</p>
<hr />
<div>Die [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)]] ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in der philosophischen Forschung, die sich mit der Editionspraxis und mit [[Editionswissenschaft|editionswissenschaftlichen Fragen]] beschäftigen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1973 hat sich die [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)|AGphE]] auch als Forum verstanden, auf dem Fragen der Forschungsmethoden in der Editionspraxis, der Nutzung sich entwickelnder technischer Möglichkeiten wie auch der Förderung und Institutionalisierung von Editionsprojekten diskutiert werden.<br />
<br />
==Explikation==<br />
<br />
Die Aufgaben der [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)|AGphE]] sind dementsprechend vielfältig. Zu ihren operativen Zielen gehört, das Gespräch mit anderen Disziplinen (beispielsweise den Philologien, den historischen Fachdisziplinen) zu intensivieren und den Kontakt mit der [[Editionswissenschaft|Editions-]] und Dokumentwissenschaft auszubauen. Hierzu zählt auch, durch das konzeptionelle Mitwirken in [[Editionswissenschaft|editionswissenschaftlichen]] Studiengängen, durch den Aufbau attraktiver Förderungsmaßnahmen (Einzelprojekte und Verbundprojekte wie z. B. Graduiertenkollegs und Forschergruppen) den wissenschaftlichen Nachwuchs mit der Editionspraxis und ihrer theoretischen Reflexion vertraut zu machen. Die [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)|AGphE]] will weiterhin der Ort sein, an dem Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der großen, auf langfristige Förderung angelegten, Editionsvorhaben (Akademieprojekte) mit den Initiatoren von vielfältigen Einzelprojekten ins Gespräch kommen. Dadurch wird sie zu einem übergreifenden Kompetenzzentrum [[philosophische Edition|philosophischer Editionen]] von der Antike bis zur Gegenwart. Sie will auch über die verschiedenen Editionsformate – von der [[historisch-kritische Edition|historisch-kritischen Ausgabe]] bis zur [[Leseausgabe]] „klassischer“ [[Text|Texte]] – und ihre unterschiedlichen Rahmenbedingungen nachdenken und hierfür das Gespräch mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, Buchverlagen, mit Editoren und Editorinnen sowie Leser und Leserinnen suchen. Die [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)|AGphE]] ist – nicht zuletzt über Ihren E-Mail-Verteiler – sowohl Ansprechpartner für methodische Fragen der Editionspraxis als auch Austauschplattform der beteiligten Editor und Editorinnen. Die [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)|Arbeitsgemeinschaft]] kooperiert eng mit dem Fachinformationsdienst (FID) Philosophie und der sich im Aufbau befindenden Nationalen Forschungsdateninfrastruktur NFDI4Memory sowie mit der [[Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition]].<br />
<br />
==Webressourcen==<br />
<br />
* Homepage der AG philosophischer Editionen: http://www.dgphil.de/verbaende-und-ags/ag-philosophischer-editionen/<br />
* Fachinformationsdienst Philosophie: https://www.ub.uni-koeln.de/forschen_publizieren/forschen/fachinformationsdienst_philosophie/index_ger.html<br />
* nfdi for Memory: https://4memory.de/<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
• Walter Jaeschke: Die Arbetsgemeisnchaft philosophsicher Editionen. In: editio 1 (1987), S. 135–138.<br />
<br />
<p align='right'>[[Hartung, Gerald|hgg]], [[Bohr, Jörn|brj]]</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=Gendergerechte_SpracheGendergerechte Sprache2021-05-22T12:59:56Z<p>Adminrsk: Die Seite wurde neu angelegt: „<div id="back-1"><div id="back-2">Edlex ist sich der Diskussion um eine gendergerechte Sprache bewußt. Da edlex den Normen des Duden Rechtschreibung folgt und…“</p>
<hr />
<div><div id="back-1"><div id="back-2">Edlex ist sich der Diskussion um eine gendergerechte Sprache bewußt. Da edlex den Normen des Duden Rechtschreibung folgt und gleichzeitig sich um lesbare Artikel bemüht, sind viele Schreibvarianten ausgeschlossen[[#note-1|(1)]]. <br />
Wir folgen der Empfehlung des Rats der deutschen Rechtschreibung[[#note-2|(2)]].<br />
<br />
Wenn im Text die Klassenbezeichnung (auch generisches Maskulinum genannt) verwendet wird, sind alle Geschlechter gemeint.<br />
<br />
<br />
==Referenzen==<br />
<br />
<div id="note-1">[[#back-1|↑]] (1) https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Geschlechtergerechter-Sprachgebrauch<br />
<div id="note-2">[[#back-2|↑]] (2) https://www.rechtschreibrat.com/geschlechtergerechte-schreibung-empfehlungen-vom-26-03-2021/</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=XGendergerechte_SpracheXGendergerechte Sprache2021-05-22T10:59:51Z<p>Adminrsk: </p>
<hr />
<div><div id="back-1"><div id="back-2">Edlex ist sich der Diskussion um eine gendergerechte Sprache bewußt. Da edlex den Normen des Duden Rechtschreibung folgt und gleichzeitig sich um lesbare Artikel bemüht, sind viele Schreibvarianten ausgeschlossen[[#note-1|(1)]]. <br />
Wir folgen der Empfehlung des Rats der deutschen Rechtschreibung[[#note-2|(2)]].<br />
<br />
Wenn im Text die Klassenbezeichnung (auch generisches Maskulinum genannt) verwendet wird, sind alle Geschlechter gemeint.<br />
<br />
<br />
==Referenzen==<br />
<br />
<div id="note-1">[[#back-1|↑]] (1) https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Geschlechtergerechter-Sprachgebrauch<br />
<div id="note-2">[[#back-2|↑]] (2) https://www.rechtschreibrat.com/geschlechtergerechte-schreibung-empfehlungen-vom-26-03-2021/</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=XGlosseXGlosse2021-05-22T06:43:56Z<p>Adminrsk: </p>
<hr />
<div>Unter [[Glosse|Glossen]] (von altgriechisch γλῶσσα glóssa, „Zunge, Sprache“, über lateinisch glossa) versteht man in der [[Editionswissenschaft|Editionsphilologie]] Einzelwörter oder Sätze am Seitenrand ([[Glosse|Marginalglosse]]) oder zwischen den Zeilen ([[Glosse|Interlinearglosse]]), die zur [[Kommentar|Kommentierung]], Erläuterung oder Übersetzung des [[Text|Haupttextes]] hinzugefügt wurden. Unter [[Glosse|Kontextglossen]] versteht man längere, in den fortlaufenden Text eingefügte [[Glosse|Glossierung]], die durch Farbe, Größe oder Schrift vom [[Text|Haupttext]] abgehoben ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
* Krenn, Margit; Winterer, Christoph, Mit Pinsel und Federkiel. Geschichte der mittelalterlichen Buchmalerei, Darmstadt: Primus 2009.<br />
* Jakobi-Mirwald, Christine, Buchmalerei. Ihre Terminologie in der Kunstgeschichte, Berlin: Reimer 1997.<br />
* Agati, Maria Luisa, Il libro manoscritto da oriente a occidente. Per una codicologia comparata (=Studia Archeologica 166), Rom: L'Erma di Bretschneider 2009.<br />
* Maniaci, Marilena, Terminologia del libro manoscritto (=ADDENDA Studi sulla conoscenza, la conservazione e il restauro del materiale libraio 3), Mailand: Istituto centrale per la patologia del libro 1996.<br />
<br />
<p align='right'>[[Busch, Hannah|bhh]]</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=Hunfeld,_BarbaraHunfeld, Barbara2021-05-21T18:15:15Z<p>Adminrsk: Die Seite wurde neu angelegt: „Barbara Hunfeld, Dr. phil., ist Literaturwissenschaftlerin an der Julius Maximilians Universität Würzburg. Sie ist Leiterin der Jean Paul Arbeitsstelle, Hera…“</p>
<hr />
<div>Barbara Hunfeld, Dr. phil., ist Literaturwissenschaftlerin an der Julius Maximilians Universität Würzburg. Sie ist Leiterin der Jean Paul Arbeitsstelle, Herausgeberin der Jean-Paul-Ausgabe und Präsidentin der Jean Paul Gesellschaft.<br />
<br />
==Artikel in edLex==<br />
<br />
* [[Berend, Eduard (1883-1973)]]<br />
<br />
== Kürzel in edlex ==<br />
* hdb<br />
<br />
== Funktionen in edlex ==<br />
<br />
* Autorin<br />
<br />
== weiterführende Hinweise ==</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=XBerend,_Eduard_(1883-1973)XBerend, Eduard (1883-1973)2021-05-21T17:30:11Z<p>Adminrsk: </p>
<hr />
<div>[[Eduard Berend (1883-1973)]] ist der Begründer der [[historisch-kritische Edition|historisch-kritischen Jean-Paul-Edition]]. [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] legte damit das Fundament für die wissenschaftliche Erforschung Jean Pauls (1763-1825) unter den besonders schwierigen Umständen der Juden- wie Wissenschaftsfeindlichkeit der Zeit des Nationalsozialismus.<br />
<br />
==Explikation==<br />
<br />
<div id="back-1"><div id="back-2"><div id="back-3"><div id="back-4"><div id="back-5"><div id="back-6"><div id="back-7">Mit dem deutsch-jüdischen Philologen [[Eduard Berend (1883-1973)|Eduard Berend]] beginnt die Geschichte der Jean-Paul-Edition (die bis heute nicht abgeschlossen ist) und damit zugleich die Aufarbeitung eines der umfangreichsten Klassikernachlässe der deutschen Literatur. Die Wahrnehmung von Jean Paul als Klassiker hat wesentlich mit [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Jean-Paul-Ausgabe[[#note-1|(1)]] zu tun[[#note-2|(2)]]. Ihr wissenschaftlicher Anspruch eröffnete eine neue, umfassende und objektive Sicht auf Jean Paul jenseits der Funktionalisierungen des [[Autor|Autors]] im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (als Bonmot-Dichter, als Inspirationsquelle symbolistischer „Blütenlesen“, als „Volksdichter“). Die Jean-Paul-Edition stellte [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] vor viele Herausforderungen, von der komplexen Werkgenese und den schwer entzifferbaren [[Handschrift|Handschriften]] über die Fehlerhaftigkeit der Drucke bis hin zu Jean Pauls eigenwilliger Sprache und [[Orthografie]]. [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Leistung bestand in der Entwicklung, Umsetzung und Verteidigung philologisch präziser, objektiver und überprüfbarer Kriterien, mit denen das veröffentlichte Werk (Abteilung I), der Nachlaß (Abteilung II) sowie die Briefe Jean Pauls (Abteilung III) editorisch erschlossen werden sollten. Dabei begründete [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] die editorische Anordnung der [[Text|Texte]] und die darzubietende Textgestalt genau. Seine Methodik war pragmatisch, nicht programmatisch; sie galt der „Eigenart“[[#note-3|(3)]] ihres Gegenstands, nicht dem „Schema“[[#note-4|(4)]] einer Theorie. Dem [[Autor]] gerecht zu werden, nicht „feste[n] Grundsätze[n]“[[#note-5|(5)]], bedeutete für [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]], den Blick nicht auf das „unanfechtbare Ideal einer historisch-kritischen Gesamtausgabe“[[#note-6|(6)]] zu richten, sondern auf das Material selbst, das er, einschließlich des umfangreichen und damals annähernd unbekannten Nachlasses, vorzüglich kannte. Von diesem ausgehend bestimmte und begründete er seine Richtlinien, vor allem eine [[Textkritik]], die philologisch sorgfältig, aber gerade aufgrund ihrer Sorgfalt dem Gegenstand gegenüber im Einzelfall kompromissbereit war, um dessen Besonderheit Rechnung zu tragen.[[#note-7|(7)]] Der Zeit entsprechend orientierte [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] sich am (offensichtlichen oder zu erschließenden) Autorwillen. <div id="back-8"><div id="back-9"><div id="back-10"><div id="back-11"><div id="back-12"><div id="back-13"><div id="back-14"><div id="back-15"><div id="back-16"><div id="back-17">Zu dieser Haltung gehörte die grundsätzlich werkteleologische Betrachtungsweise des Jean Paulschen Oeuvres. Sichtbarste Zeichen dieser editorischen Auffassung sind erstens die Entscheidung, die Abteilung I „Zu Lebzeiten des Dichters erschienene Werke“ als Ausgabe Letzter Hand anzulegen[[#note-8|(8)]] (allerdings mit der Darstellung der [[Textgenese]] in Form eines [[Variantenapparat|Variantenapparats]], der die Versionen der Handschriften und früheren Druckauflagen dokumentieren sollte)[[#note-9|(9)]] und zweitens das Votum, die heterogene [[Orthografie]] der Originaldrucke nach Möglichkeit durchgängig durch die in den [[Manuskript|Handschriften]] nachgewiesenen Schreibweisen des alten Jean Paul zu ersetzen.[[#note-10|(10)]] Primat der [[Edition]] war für [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] jedoch weder die [[Autorintention]] noch die Idee, die „künstlerische Entwicklung des Dichters rein vorzuführen“,[[#note-11|(11)]] sondern wissenschaftliche Objektivität; eine Haltung, die nicht nur in [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Selbstverständnis als befundorientierter Philologe, sondern auch in seiner vom Positivismus beeinflussten Grundeinstellung wurzelte.[[#note-12|(12)]] Deshalb folgte er auch nicht Jean Pauls eigenen Plänen für eine [[Gesamtausgabe]], sondern ordnete die Editionsbände im Wesentlichen nach der Chronologie der Originale, da nur so der Charakter der Verflechtung von empfindsamen und satirischen Textteilen sowie der intertextuellen genetischen Bezüge zwischen den Werken gewahrt werde.[[#note-13|(13)]] Bei der Abteilung II „Nachlaß“ plädierte [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] angesichts der schieren Masse an Material entgegen dem Vollständigkeitsprinzip [[historisch-kritische Edition|historisch-kritischer Ausgaben]] für eine Auswahl,[[#note-14|(14)]] die insbesondere vom „Kriterium des Schöpferischen“ geleitet sein sollte.[[#note-15|(15)]] Die handschriftlichen Vorarbeiten zum veröffentlichten Werk waren nicht selbst zu edieren, sondern vom Herausgeber in den Bandvorworten darzustellen und ggf. auszugsweise zu zitieren.[[#note-16|(16)]] Es handelte sich in erster Linie um pragmatische Entscheidungen, denn die Einrichtung einer gewichtigen eigenen Abteilung für den [[Nachlass]] und [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Aussagen in den „Prolegomena“ zeugen von seinem Bewusstsein für die Bedeutung der [[Manuskript|Handschriften]].[[#note-17|(17)]] Gleichwohl zeigen die Äußerungen in den „Prolegomena“ sowie die Behandlung der Vorarbeiten (die der [[Editor]] sichtet und für die [[Leser]] auswertet) die Tendenz, <div id="back-18"><div id="back-19"><div id="back-20"><div id="back-21"><div id="back-22"><div id="back-23"><div id="back-24"><div id="back-25">die Entwicklung der [[Text|Texte]][[#note-18|(18)]] vorwiegend als Entwicklung des [[Autor|Autors]] zu perspektivieren. Von der grundsätzlich werkteleologisch orientierten Einstellung abgesehen gehörte es zu [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Objektivitätsbegriff, sich in den Vorworten der Wertungen und [[Interpretation|Interpretationen]] zu enthalten.[[#note-19|(19)]] Überhaupt hatte hinter der Darstellung des Gegenstands jede persönlich gefärbte Betrachtung und subjektive Sichtweise zurückzustehen. Den „Dichter“ seinen [[Leser|Lesern]] zu erschließen, bedeutete allerdings, mit Hilfe von Edition lesbare Texte darzubieten, nicht das – in Jean Pauls Textwerkstatt häufige – Unfertige; für [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] schloss dies in Ausnahmefällen auch Eingriffe des Herausgebers nicht aus, wie [[Konjektur|Konjekturen]][[#note-20|(20)]] oder die Entscheidung des [[Editor|Editors]] für eine [[Variante]] des [[Manuskript|Handschriftentextes]] an solchen Stellen, an denen der [[Autor]] Alternativformulierungen unentschieden beieinander notiert[[#note-21|(21)]] (die heutige [[Edition]] dokumentiert hier die Offenheit der [[Text|Texte]]). Einen umfassenden Werkkommentar zu verfassen, lehnte [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] aufgrund der gerade bei diesem [[Autor]] offenkundigen Uferlosigkeit der Aufgabe ab,[[#note-22|(22)]] vielmehr habe man sich darauf zu beschränken, „dem Leser alles zum unmittelbaren Verständnis des Textes Erforderliche an die Hand zu geben“,[[#note-23|(23)]] am besten anhand eines Jean-Paul-Lexikons.[[#note-24|(24)]] Die Bände der Abteilung I erschienen schließlich mit ausgewählten und bewusst kargen, aber präzisen Einzelstellenerläuterungen. Die Forderung, den [[Quelle|Quellen]] der Jean Paulschen Exzerpte nachzugehen, begegnete [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] mit dem Hinweis, dass es bei der „Eigenart der Jean Paulschen Exzerptenweisheit […] weniger auf das Was und Woher als auf das Wie der Verwendung“ ankomme.[[#note-25|(25)]] Heute gilt Jean Paul als Paradebeispiel für ein sich zahllose Quelltexte eigenwillig anverwandelndes, seiner Anlage nach unabschließbares Schreiben als Work in progress, als dessen zeitweilige Konfigurationen die Fassungen der [[Werk|Werke]], vom [[Kontext]] der Textwerkstatt kaum zu trennen, verstehbar sind. Vor dem Hintergrund einer Zeit, deren Interesse überwiegend der Konstitution des vollendeten Dichters aus dem vollendeten Werk galt, sind [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] unideologisch-offene Haltung der Jean Paulschen Textwerkstatt gegenüber sowie sein Verständnis der Besonderheit des Jean Paulschen Schreibprozesses hervorzuheben. <br />
[[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Jean-Paul-Ausgabe entstand ab 1927 als Projekt der Preußischen Akademie der Wissenschaften (in Verbindung mit der Deutschen Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und Pflege des Deutschtums), für die [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] bis 1938 als Privatgelehrter im Rahmen von Werkverträgen tätig war. Trotz der zeitweiligen Unterstützung durch zwei Mitarbeiter (Hans Bach und Kurt Schreinert) und der späteren Eingriffe weiterer Bearbeiter aufgrund von [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus war die [[Eduard Berend (1883-1973)|Berendsche]] Ausgabe im Wesentlichen ein Ein-Mann-Unternehmen, das von [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Energie getragen wurde. <div id="back-26">Hanne Knickmann[[#note-26|(26)]] hat in ihren wissenschaftsgeschichtlichen Studien zu [[Eduard Berend (1883-1973)|Eduard Berend]] gezeigt, dass [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] dabei in dreifacher Hinsicht einem schwierigen, ja zunehmend lebensbedrohlichen Umfeld ausgesetzt war: erstens als nicht im universitären Betrieb etablierter Privatgelehrter, der immer wieder trotz seiner Leistungen an den Rand gedrängt und um Ansehen, ja Sichtbarkeit als Wissenschaftler betrogen wurde; zweitens als unbestechlicher und integrer Vertreter objektiver Wissenschaft, jahrelang den Anfeindungen von Kollegen und Konkurrenten ausgesetzt, die Jean Paul, wie etwa Josef Müller, für eine völkische Ideologie in Dienst zu nehmen versuchten; drittens als deutscher Jude, der, obwohl als Veteran des Ersten Weltkriegs ausgezeichnet, verfolgt, enteignet, kurzzeitig sogar im Konzentrationslager interniert und zur Flucht ins Schweizer Exil gezwungen wurde. Zuvor war [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] bereits aus der von ihm mitbegründeten und später gleichgeschalteten Jean-Paul-Gesellschaft gedrängt worden.<br />
<div id="back-27"><div id="back-28"><div id="back-29"><div id="back-30"><div id="back-31">Lange vor Beginn der Jean-Paul-Ausgabe hatte [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] sich bereits einen Namen als bedeutender Jean-Paul-Experte gemacht. Nachdem er, am 5.12.1883 in Hannover geboren und aus assimiliertem jüdischen Elternhaus stammend,[[#note-27|(27)]] bei dem Lessing-Miteditor Franz Muncker studiert hatte, war er im Rahmen seiner Dissertation zu „Jean Pauls Verhältnis zu den literarischen Parteien seiner Zeit“ schon 1907 mit einer Studie zu Jean Paul in Erscheinung getreten (1909 unter dem Titel „Jean Pauls Ästhetik“ publiziert) und hatte erste editorische Erfahrungen als Herausgeber einer 1908 erschienenen sechsbändigen Tieck-Edition gesammelt. Mit der [[Edition]] von Jean Pauls „Vorschule der Ästhetik“ wurde er 1910 erstmals als Jean-Paul-Herausgeber bekannt. Aus der gemeinsam mit Karl Freye unternommenen Sichtung des gewaltigen Jean-Paul-Nachlasses in der Staatsbibliothek zu Berlin ging die 1913 erstpublizierte Sammlung „Jean Pauls Persönlichkeit. Zeitgenössische Berichte“ hervor. Schon 1914 unterbreitete [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]], mit Unterstützung vor allem von Julius Petersen, der später sein langjähriger Fürsprecher bei der Akademie werden sollte, der Preußischen Akademie der Wissenschaften einen ersten Plan zu einer Jean-Paul-Gesamtausgabe, dessen Umsetzung aber vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs vereitelt wurde. Nach Ende des Kriegs, in dem [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] Frontkämpfer war, edierte [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] zunächst Jean Pauls Briefe in einer eigenen Ausgabe; zudem erschien 1925 seine „Jean-Paul-Biographie“. [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] war also ein umfassend erfahrener Fachmann, als er 1927 seine „Prolegomena zur historisch-kritischen Gesamtausgabe von Jean Pauls Werken“ vorlegte. [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] beschrieb hier nicht nur seine Editionsprinzipien, sondern berichtete auch über die Vorgeschichte der [[Edition|Ausgabe]] und die vorausgegangene Fachdiskussion, über die überlieferten [[Edition|Ausgaben]] und Jean Pauls Pläne zu einer [[Gesamtausgabe]] sowie über den Charakter der Jean-Paul-Handschriften (einschließlich einer Darstellung von Jean Pauls eigenwilliger [[Orthografie]]). Trotz seiner in Fachkreisen unbestrittenen Kompetenz als Philologe scheiterten drei Habilitationsversuche (in Tübingen, Frankfurt und Freiburg) aufgrund hochschulintern begründeter Zurückweisungen, mutmaßlich auch aufgrund von Diskriminierung. Unter persönlicher Entbehrung und zunehmender Lebensgefahr hielt [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]], seinem Ethos entsprechend, bis zu seiner Verhaftung an der Fortführung seiner Jean-Paul-Edition fest (auf deren Titelblättern er ab 1934 nicht mehr als Herausgeber sichtbar werden durfte). An der Akademie schützte Petersen [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]], bis [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]] 1938 entlassen und im November für einige Wochen nach Sachsenhausen deportiert wurde. Während seines ab Ende 1939 bestehenden Schweizer Exils setzte [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]], der 1941 enteignet wurde, unter äußerst einfachen Lebensbedingungen und ohne Arbeitserlaubnis seine Jean-Paul-Briefedition (Abteilung III) privat fort und konnte die Arbeit an der [[Gesamtausgabe]] erst 1948 im Auftrag der neugegründeten Deutschen Akademie der Wissenschaften offiziell wiederaufnehmen. 1957 kehrte er auf Einladung des Deutschen Literaturarchivs Marbach nach Deutschland zurück und arbeitete in Marbach, wo bis heute [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Nachlass und sein Jean-Paul-Archiv verwahrt werden.[[#note-28|(28)]] [[Eduard Berend (1883-1973)|Berend]], der in der Bundesrepublik eine Reihe von Ehrungen erhielt (u. a. das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und einen Professorentitel des Landes Baden-Württemberg), starb am 23.9.1973 in Ludwigsburg. <br />
[[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Lebenswerk einer historisch-kritischen Jean-Paul-Ausgabe blieb unvollständig, erstens, da eine [[Gesamtausgabe]] aufgrund der Textfülle von ihm (und seinen wenigen Mitstreitern) nicht zu leisten war, zweitens aber, da er als deutscher Jude von den Nationalsozialisten verfolgt wurde. Die von ihm in einem jahrelangen Prozess dokumentierten [[Variante|Varianten]], die in eigenen Lesartenbänden erscheinen sollten, gingen größtenteils verloren. Den Jean-Paul-Lesern ist [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] [[Edition|Ausgabe]] insbesondere über die von Norbert Miller herausgegebene, vielfach zitierte Studienausgabe[[#note-29|(29)]] bekannt, die sich im Wesentlichen auf [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Textkonstitution stützt und [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Erläuterungen ergänzt und erweitert. Heute wird im Rahmen einer neuen, textgenetisch orientierten [[historisch-kritische Edition|historisch-kritischen Ausgabe]] weiter an der [[Edition]] von Jean Pauls Werken gearbeitet.[[#note-30|(30)]] Darüber hinaus wurde [[Eduard Berend (1883-1973)|Berends]] Abteilung II „Nachlaß“ nach seinem Tod von verschiedenen Bandbearbeitern weitergeführt und seiner Abteilung III „Briefe“ eine Abteilung IV „Briefe an Jean Paul“ hinzugefügt.[[#note-31|(31)]]<br />
<br />
==Literatur==<br />
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* Berend, Eduard, Prolegomena zur historisch-kritischen Gesamtausgabe von Jean Pauls Werken. Abhandlungen der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin: Verlag der Akademie 1927.<br />
* Lexikon deutsch-jüdischer Autoren, hg. v. Archiv Bibliographia Judaica e. V., Band 2. Redaktionelle Leitung: Renate Heuer unter Mitarbeit von Andrea Boelke u. a., München/New Providence/London/Paris: K. G. Saur 1993, S. 124-136.<br />
* Knickmann, Hanne, Der Jean-Paul-Forscher Eduard Berend (1883-1973). Ein Beitrag zur Geschichte der Germanistik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Teil 1, in: Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft 29 (1994), S. 7-91; Teil 2, in: Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft 30 (1995), S. 7-104.<br />
* Knickmann, Hanne, Eduard Berend (1883-1973), in: Wissenschaftsgeschichte der Germanistik in Porträts, hg. v. Christoph König, Hans-Harald Müller und Werner Röcke, Berlin/New York: de Gruyter 2000, S. 176-179.<br />
* Knickmann, Hanne, Eduard Berend, in: Internationales Germanistenlexikon (1800-1950), hg. v. Christoph König, Berlin/New York: de Gruyter 2003, S. 140-142.<br />
<br />
==Referenzen==<br />
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<div id="note-1">[[#back-1|↑]] (1) Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Begründet und herausgegeben von Eduard Berend. (Unter der Hauptherausgeberschaft zunächst der Preußischen Akademie der Wissenschaften, später der Deutschen Akademie der Wissenschaften.) Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger 1927ff. (ab 1952 Erscheinungsort: Berlin). (Ganz zu Beginn mitunterstützt von der Jean-Paul-Gesellschaft.)<br />
<div id="note-2">[[#back-2|↑]] (2) Vgl. Hanne Knickmann, Der Jean-Paul-Forscher Eduard Berend (1883-1973). Ein Beitrag zur Geschichte der Germanistik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Teil 1, in: Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft 29 (1994), S. 7-91, hier S. 76f.<br />
<div id="note-3">[[#back-3|↑]] (3) Eduard Berend, Prolegomena zur historisch-kritischen Gesamtausgabe von Jean Pauls Werken. Abhandlungen der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin: Verlag der Akademie 1927, S. 1.<br />
<div id="note-4">[[#back-4|↑]] (4) Ebd.<br />
<div id="note-5">[[#back-5|↑]] (5) Ebd.<br />
<div id="note-6">[[#back-6|↑]] (6) Ebd. S. 43.<br />
<div id="note-7">[[#back-7|↑]] (7) Vgl. ebd. und passim.<br />
<div id="note-8">[[#back-8|↑]] (8) Vgl. ebd. S. 27f.<br />
<div id="note-9">[[#back-9|↑]] (9) Vgl. ebd. S. 38.<br />
<div id="note-10">[[#back-10|↑]] (10) Vgl. ebd. S. 34.<br />
<div id="note-11">[[#back-11|↑]] (11) Ebd. S. 15.<br />
<div id="note-12">[[#back-12|↑]] (12) Eine genaue Analyse von Berends wissenschaftsgeschichtlichem Horizont bieten die Untersuchungen von Hanne Knickmann, vgl. die Angaben im Literaturverzeichnis.<br />
<div id="note-13">[[#back-13|↑]] (13) Vgl. Berend, Prolegomena, S. 14ff.<br />
<div id="note-14">[[#back-14|↑]] (14) Vgl. ebd. S. 16, 21.<br />
<div id="note-15">[[#back-15|↑]] (15) Ebd. S. 23, vgl. außerdem ebd. S. 20f.<br />
<div id="note-16">[[#back-16|↑]] (16) Vgl. ebd. S. 24.<br />
<div id="note-17">[[#back-17|↑]] (17) Vgl. ebd. S. 16, 18ff.<br />
<div id="note-18">[[#back-18|↑]] (18) Berends Interesse für die Werkgeschichte ist vielfach bemerkbar, etwa auch in der Äußerung, wollte man die „künstlerische Entwicklung des Dichters rein vor[]führen, dann müssten notwendig die Werke in ihrer ersten Fassung gegeben werden“. Ebd. S.15. <br />
<div id="note-19">[[#back-19|↑]] (19) Vgl. ebd. S. 41. <br />
<div id="note-20">[[#back-20|↑]] (20) Vgl. ebd. S. 30.<br />
<div id="note-21">[[#back-21|↑]] (21) Vgl. ebd. S 28.<br />
<div id="note-22">[[#back-22|↑]] (22) Vgl. ebd. S. 41.<br />
<div id="note-23">[[#back-23|↑]] (23) Ebd.<br />
<div id="note-24">[[#back-24|↑]] (24) Vgl. ebd. S. 42.<br />
<div id="note-25">[[#back-25|↑]] (25) Ebd. S. 43.<br />
<div id="note-26">[[#back-26|↑]] (26) Vgl. Hanne Knickmann, Der Jean-Paul-Forscher Eduard Berend (1883-1973). Ein Beitrag zur Geschichte der Germanistik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Teil 1; Teil 2, in: Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft 30 (1995), S. 7-104; Dies., Eduard Berend (1883-1973), in: Wissenschaftsgeschichte der Germanistik in Porträts, hg. v. Christoph König, Hans-Harald Müller und Werner Röcke, Berlin/New York: de Gruyter 2000, S. 176-179; Dies., Eduard Berend, in: Internationales Germanistenlexikon (1800-1950), hg. v. Christoph König. Berlin/New York: de Gruyter 2003, S. 140-142.<br />
<div id="note-27">[[#back-27|↑]] (27) Zu Berends Biografie vgl. die drei bereits genannten Publikationen von Hanne Knickmann sowie das Lexikon deutsch-jüdischer Autoren, hg. v. Archiv Bibliographia Judaica e. V., Band 2. Redaktionelle Leitung: Renate Heuer unter Mitarbeit von Andrea Boelke u. a., München/New Providence/London/Paris: K. G. Saur 1993, S. 124-136.<br />
<div id="note-28">[[#back-28|↑]] (28) Vgl. https.//www.dla-marbach.de/<br />
<div id="note-29">[[#back-29|↑]] (29) Jean Paul, Sämtliche Werke. 10 Bände. 1. Abteilung, hg. v. Norbert Miller; Abteilung II, hg. v. Norbert Miller und (mit Ausnahme des Bandes 3) Wilhelm Schmidt-Biggemann, München: Carl Hanser Verlag 1959ff. <br />
<div id="note-30">[[#back-30|↑]] (30) Jean Paul, Werke. Historisch-kritische Ausgabe, hg. v. Helmut Pfotenhauer und Barbara Hunfeld, Berlin: de Gruyter 2009ff. (Zunächst bei Niemeyer, dann bei de Gruyter)<br />
<div id="note-31">[[#back-31|↑]] (31) Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Begründet und herausgegeben von Eduard Berend. Abteilung IV: Briefe an Jean Paul, hg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften durch Christian Begemann, Markus Bernauer und Norbert Miller. Berlin: Akademie Verlag (ab Bd. 8 de Gruyter) 2003ff.<br />
<br />
<p align='right'>[[Hunfeld, Barbara|hdb]]</p></div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=InterpretationInterpretation2021-05-21T13:16:31Z<p>Adminrsk: </p>
<hr />
<div>{{:nochnichtvergeben}}</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=KontextKontext2021-05-21T13:16:22Z<p>Adminrsk: </p>
<hr />
<div>{{:nochnichtvergeben}}</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=KanonKanon2021-05-21T13:16:13Z<p>Adminrsk: </p>
<hr />
<div>{{:nochnichtvergeben}}</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=Hartung,_GeraldHartung, Gerald2021-05-21T11:04:25Z<p>Adminrsk: /* Artikel in edlex */</p>
<hr />
<div>Gerald Hartung, Dr. phil., ist Professor für Philosophie an der Bergischen Universität Wuppertal. Er ist Sprecher der Arbeitsgemeinschaft philosophische Editionen.<br />
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Forschungsschwerpunkte: <br />
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== Artikel in edlex ==<br />
* [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)]]<br />
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== Kürzel in edlex ==<br />
* hgg<br />
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==Funktionen in edlex==<br />
* Autor<br />
<br />
== weiterführende Hinweise ==<br />
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* GND: 11803197X [http://d-nb.info/gnd/11803197X]</div>Adminrskhttps://www.edlex.de/index.php?title=Bohr,_J%C3%B6rnBohr, Jörn2021-05-21T11:02:12Z<p>Adminrsk: </p>
<hr />
<div>Jörn Bohr, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Seminar der Bergischen Universität Wuppertal. Er ist Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen.<br />
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Forschungsschwerpunkte: <br />
<br />
== Artikel in edlex ==<br />
* [[Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen (AGphE)]]<br />
* [[philosophische Edition]]<br />
<br />
== Kürzel in edlex ==<br />
* brj<br />
<br />
==Funktionen in edlex==<br />
* Autor<br />
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== weiterführende Hinweise ==<br />
<br />
* GND: 133900533 [http://d-nb.info/gnd/133900533]</div>Adminrsk