Tilgung

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Revisionshandlung zur Verwerfung von bereits niedergeschriebenen Schriftzeichen oder Textpassagen durch vollständige oder teilweise mechanische Eliminierung oder zumindest durch graphische Kennzeichnung. Sie kann entweder im Schreibfluss (Sofortrevision) oder zu einem späteren Zeitpunkt (Spätrevision) vorgenommen worden sein. Gerade dadurch, dass die getilgten Textelemente aus dem Endprodukt sehr bewusst und sichtbar ausgeschieden wurden, enthalten sie in der Regel wertvolle Informationen über die Textgenese und sind daher für die philologische Textkritik von hoher Bedeutung. Folgende Maßnahmen werden für Tilgungen vorzugsweise angewandt: Expungierung, Streichung, Schwärzung, Rasur, Bleichung, Radierung, Ausschneiden, Überklebung.(1)

Alternative Bezeichnungen in der linguistischen Schreibforschung: Subtraktion, Deletion, Extrapolation


Literatur

  • Schneider, Karin, Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten. Eine Einführung, Tübingen 1999.


Referenzen

Zu den verschiedenen technischen Verfahren der Tilgung vgl. Schneider, S. 146f., sowie Denis Muzerelle: Vocabulaire Codicologique im Themenbereich Corrections et interventions: http://codicologia.irht.cnrs.fr/theme/liste_theme/413.


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