Open Access
Der Begriff Open Access beschreibt ein Publikationsformat, das vorrangig für wissenschaftliches Publizieren gedacht ist. Open Access soll “den unbeschränkten und kostenlosen Zugang zu wissenschaftlicher Information”[[[#1]]] ermöglichen, indem wissenschaftliche Literatur, aber auch Forschungsdaten und Primärquellen, online frei zur Verfügung gestellt werden. Das Gründungsdokument der Open Access-Bewegung im deutschsprachigen Raum ist die im Original auf englisch verfasste Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities (kurz Berliner Erklärung). [2]
Explikation Die Open Access-Bewegung fordert die nachhaltige und freie Verfügbarkeit von Forschungsmaterialien und -ergebnissen, wobei Open Access nicht gleichbedeutend mit freien Lizenzen (wie z. B. creative commons) ist. Die Berliner Erklärung fordert zwar “a license to copy, use, distribute, transmit and display the work publicly and to make and distribute derivative works, in any digital medium for any responsible purpose,”[3] geht aber über den Aufruf zur freien Lizensierung hinaus. Insbesondere die Verfügbarmachung im Internet und die Sorge für die Nachhaltigkeit solch digitaler Bereitstellung sind Anliegen der Open Access-Bewegung. Damit einher geht die Forderung nach gleichwertiger Anerkennung digital publizierter Forschungsarbeit und Printpublikaktionsformen im Rahmen einer akademischen Karriere. Vorrangige Medien für Open Access Publikationen sind einerseits digitale wissenschaftliche Journale, andererseits digitale Repositorien insbesondere von akademischen Institutionen. Obwohl sich die Forderung nach Open Access in der wissenschaftlichen community auf breiter Ebene durchzusetzen beginnt, stellt die Frage nach der Finanzierung von Open Access-Publikationen bei gleichzeitiger Wahrung der Qualität dieser Publikationen (Lektorat, Review etc.) Verlage und Bibliotheken vor große Herausforderungen. Diese Übergangssituation spiegelt sich auch in den Begriffen Gold Open Access und Green Open Access wider, die die beiden grundsätzlichen Modelle des Open Access-Publizierens beschreiben.[4] Gold Open Access Goldener Open Access meint wissenschaftliche Publikationen, die eine traditionelle Qualitätssicherung (Peer- oder Editorial-Review, Lektorat) durchlaufen haben, aber online nachhaltig und frei zugänglich sind. Goldener Open Access kann etwa durch Publikationsgebühren, wie sie auch aus dem Printbereich bekannt sind, finanziert werden. Green Open Access Grüner Open Access meint verschiedene Formen der Selbstarchivierung und -bereitstellung im Internet, wobei diese allgemein in drei Kategorien unterschieden werden: Als “grünen Weg” wird die Bereitstellung aller an einer Institution erarbeiteten Forschungsergebnisse in einem institutionellen Repositorium, die einer Disziplin zugehörigen Ergebnisse in einem disziplinspezifischen Repositorium oder die Arbeiten einer Forscherin bzw. eines Forschers auf ihrer oder seiner persönlichen Website bezeichnet. Nicht alle diese Formen erfahren dieselbe Anerkennung, abhängig von Sichtbarkeit und langfristiger Verfügbarkeit.
Siehe auch • Fair use • Langzeitverfügbarkeit/-archivierung • Urheberrecht • Verwertungsrecht
Webressourcen • Open Access Directory http://oad.simmons.edu/oadwiki/Main_Page. [22.11.2016] • The Directory of Open Access Repositories - OpenDOAR http://opendoar.org/. [22.11.2016] • Directory of Open Access Journals (DOAJ) https://doaj.org/. [22.11.2016] • Liste von Open Access Repositorien des Open Access Netzwerks http://oansuche.open-access.net/oansearch/repositories. [22.11.2016]
Referenzen [1] https://open-access.net/AT-DE/informationen-zu-open-access/. [22.11.2016] [2] https://openaccess.mpg.de/Berlin-Declaration. [22.11.2016] [3] Ebd. [4] Siehe dazu https://open-access.net/AT-DE/informationen-zu-open-access/open-access-strategien/#c628. [22.11.2016]