Einfügung
Nachträgliche Hinzufügung von Text (entweder als Ersatz für getilgten Text oder Ergänzung ohne Vorstufe in der Grundschicht), die aus Platzmangel in der Regel alinear erfolgen muss: Einfügung am Rand oder interlinear, wobei die gewünschte Stelle zur Verdeutlichung durch (oft paarige) Einweisungszeichen markiert sein kann. Obligatorisch sind paarige Einweisungszeichen beim Nachtrag eines umfangreicheren Textstückes in räumlich größerer Entfernung.
Beispiele
Heidelberg, UB, Cpg 848, fol. 185rb, Zeile 2: Einfügung mit korrespondierenden Einweisungszeichen (het <ich>); Umbruch von Zeile 14-15: sch<vl>de (vergessene Buchstaben vl an der gewünschten Stelle oberhalb der Zeile nachgetragen]
Quelle: http//digi.ub-heidelberg.de/diglit/cpg848/0365, CC-BY-SA 3.0
Heidelberg, UB, Cpg 848, fol. 185ra: Zwischen der 2. und 3. Strophe des ersten Liedes (als Einheit erkennbar an den roten Initialen) findet sich ein Einweisungszeichen in Gestalt eines kleinen Kreuzes, das durch einen Kreis umrandet ist. Das korrespondierende Gegenzeichen mit dem einzufügenden Text findet sich am Beginn der darauffolgenden Seite (185va), wo der Nachtragstext fortlaufend eingetragen ist.
Quelle: http//digi.ub-heidelberg.de/diglit/cpg848/0365, http//digi.ub-heidelberg.de/diglit/cpg848/0366, CC-BY-SA 3.0
Alternative Bezeichnungen in der linguistischen Schreibforschung: Addition, Interpolation