Einweisungszeichen
Während sich im Fall einer Einfügung von einzelnen Buchstaben über der Zeile eine Positionsangabe meist erübrigt oder ein einfaches Einweisungszeichen völlig ausreicht, sind bei marginalen Textergänzungen korrespondierende Einweisungszeichen hilfreich, speziell dann, wenn in unmittelbarer Nähe mehrere Textänderungen dieses Typs auftreten.
Beispiele
Unmarkierte Einfügung: Graz, UB, Ms. 781, fol. 38v (Marginaltext, Z. 1): vnser ge<se>llen
Graz, UB, Ms. 781, fol. 38v, http://143.50.26.142/digbib/handschriften/Ms.0600-0799/Ms.0781/index.html
Beispiel für eine interlineare Einfügung mit einfachem Einweisungszeichen: Graz, UB, Ms. 781, fol. 145v (Marginaltext, Z. 3): d(er) eren pilde <ier> bol gezimt.
Graz, UB, Ms. 781, fol. 145v, http://143.50.26.142/digbib/handschriften/Ms.0600-0799/Ms.0781/index.html
Beispiel für eine marginale Einfügung mit paarig angelegtem Einweisungszeichen: Graz, UB, Ms. 781, fol. 139v (Marginaltext am oberen Seitenrand, Z. 3): Ein Kreuz und (darunter) ein Delta-förmiges Zeichen zeigen die Stelle an, an welcher der am linken Rand nachgetragene und ebenfalls mit den genannten Hilfszeichen (hier nebeneinander angeordnet) markierte Vers einzufügen ist.
Graz, UB, Ms. 781, fol. 139v, http://143.50.26.142/digbib/handschriften/Ms.0600-0799/Ms.0781/index.html
Literatur
- Hofmeister-Winter, Andrea, Revisionen in Handschriften: Editorischer Ballast oder nützliche Hinweise für die Erforschung der Schriftlichkeit? in: Wernfried Hofmeister und Bernd Steinbauer, Hg., Durch aubenteuer muess man wagen vil. Festschrift für Anton Schwob zum 60. Geburtstag, Innsbruck 1997 (Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Germanistische Reihe. 57), S. 141–158.
- Schneider, Karin, Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten. Eine Einführung, Tübingen 1999.
Webressourcen
- Glossary for the British Library Catalogue of Illuminated Manuscripts: http://www.bl.uk/catalogues/illuminatedmanuscripts/GlossC.asp