Einweisungszeichen: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „//Dieser Eintrag ist noch nicht vorhanden. Wollen Sie mitarbeiten? Melden Sie sich bei [mailto:admin@edlex.eliber.de admin(at)edlex.eliber.de].//“) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
<div id="back-1">[[Einweisungszeichen]] markieren mehr oder weniger exakt die Stelle für eine [[Einfügung]], die im Zuge einer [[Revision]] aus Platzmangel alinear vorgenommen wird. Die Form dieser Zeichen ist nicht standardisiert, am häufigsten finden ein auf den Kopf gestelltes ‚V‘, Kreuze oder parallele Schrägstriche Verwendung.[[#note-1|(1)]] | |||
Während sich im Fall einer [[Einfügung]] von einzelnen Buchstaben über der Zeile eine Positionsangabe meist erübrigt oder ein einfaches [[Einweisungszeichen]] völlig ausreicht, sind bei marginalen Textergänzungen korrespondierende [[Einweisungszeichen]] hilfreich, speziell dann, wenn in unmittelbarer Nähe mehrere [[Änderung|Textänderungen]] dieses Typs auftreten. | |||
<div id="back-1">Alternative Bezeichnung: Einschaltungspunkte, einfach oder doppelt.[[#note-2|(2)]] | |||
=Beispiele= | |||
Unmarkierte [[Einfügung]]: Graz, UB, Ms. 781, fol. 38v (Marginaltext, Z. 1): vnser ge<se>llen | |||
[[Datei:Graz_UB_Ms_781_038v_gesellen.jpg|300px]] | |||
<span style="color: red; font-size: 10px">Graz, UB, Ms. 781, fol. 38v, http://143.50.26.142/digbib/handschriften/Ms.0600-0799/Ms.0781/index.html</span> | |||
Beispiel für eine interlineare [[Einfügung]] mit einfachem Einweisungszeichen: Graz, UB, Ms. 781, fol. 145v (Marginaltext, Z. 3): d(er) eren pilde <ier> bol gezimt. | |||
[[Datei:Graz_UB_Ms_781_145v_Einfuegung_ier.jpg|300px]] | |||
<span style="color: red; font-size: 10px">Graz, UB, Ms. 781, fol. 145v, http://143.50.26.142/digbib/handschriften/Ms.0600-0799/Ms.0781/index.html</span> | |||
Beispiel für eine marginale [[Einfügung]] mit paarig angelegtem Einweisungszeichen: Graz, UB, Ms. 781, fol. 139v (Marginaltext am oberen Seitenrand, Z. 3): Ein Kreuz und (darunter) ein Delta-förmiges Zeichen zeigen die Stelle an, an welcher der am linken Rand nachgetragene und ebenfalls mit den genannten Hilfszeichen (hier nebeneinander angeordnet) markierte Vers einzufügen ist. | |||
[[Datei:Graz_UB_Ms_781_139v_Einfuegung_mit_Kreuz.jpg|400px]] | |||
<span style="color: red; font-size: 10px">Graz, UB, Ms. 781, fol. 139v, http://143.50.26.142/digbib/handschriften/Ms.0600-0799/Ms.0781/index.html</span> | |||
=Literatur= | |||
* Hofmeister-Winter, Andrea, Revisionen in Handschriften: Editorischer Ballast oder nützliche Hinweise für die Erforschung der Schriftlichkeit? in: Wernfried Hofmeister und Bernd Steinbauer, Hg., Durch aubenteuer muess man wagen vil. Festschrift für Anton Schwob zum 60. Geburtstag, Innsbruck 1997 (Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Germanistische Reihe. 57), S. 141–158. | |||
* Schneider, Karin, Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten. Eine Einführung, Tübingen 1999. | |||
=Webressourcen= | |||
* Glossary for the British Library Catalogue of Illuminated Manuscripts: http://www.bl.uk/catalogues/illuminatedmanuscripts/GlossC.asp | |||
=Referenzen= | |||
<div id="note-1">[[#back-1|↑]] (1) Schneider, S. 147; siehe auch http://www.bl.uk/catalogues/illuminatedmanuscripts/GlossC.asp s. v. ‘Correction’: ‚Signe de renvoi‘. | |||
<div id="note-2">[[#back-2|↑]] (2) Vgl. Otfrid von Weißenburg, Evangelienbuch. Band I: Edition nach dem Wiener Codex 2687, hg. u. bearb. von Wolfgang Kleiber unter Mitarbeit von Rita Heuser, Tübingen 2004, S. 163. | |||
<p align="right">[[Hofmeister-Winter, Andrea|hra]]</p> |
Aktuelle Version vom 12. Februar 2018, 20:50 Uhr
Während sich im Fall einer Einfügung von einzelnen Buchstaben über der Zeile eine Positionsangabe meist erübrigt oder ein einfaches Einweisungszeichen völlig ausreicht, sind bei marginalen Textergänzungen korrespondierende Einweisungszeichen hilfreich, speziell dann, wenn in unmittelbarer Nähe mehrere Textänderungen dieses Typs auftreten.
Beispiele
Unmarkierte Einfügung: Graz, UB, Ms. 781, fol. 38v (Marginaltext, Z. 1): vnser ge<se>llen
Graz, UB, Ms. 781, fol. 38v, http://143.50.26.142/digbib/handschriften/Ms.0600-0799/Ms.0781/index.html
Beispiel für eine interlineare Einfügung mit einfachem Einweisungszeichen: Graz, UB, Ms. 781, fol. 145v (Marginaltext, Z. 3): d(er) eren pilde <ier> bol gezimt.
Graz, UB, Ms. 781, fol. 145v, http://143.50.26.142/digbib/handschriften/Ms.0600-0799/Ms.0781/index.html
Beispiel für eine marginale Einfügung mit paarig angelegtem Einweisungszeichen: Graz, UB, Ms. 781, fol. 139v (Marginaltext am oberen Seitenrand, Z. 3): Ein Kreuz und (darunter) ein Delta-förmiges Zeichen zeigen die Stelle an, an welcher der am linken Rand nachgetragene und ebenfalls mit den genannten Hilfszeichen (hier nebeneinander angeordnet) markierte Vers einzufügen ist.
Graz, UB, Ms. 781, fol. 139v, http://143.50.26.142/digbib/handschriften/Ms.0600-0799/Ms.0781/index.html
Literatur
- Hofmeister-Winter, Andrea, Revisionen in Handschriften: Editorischer Ballast oder nützliche Hinweise für die Erforschung der Schriftlichkeit? in: Wernfried Hofmeister und Bernd Steinbauer, Hg., Durch aubenteuer muess man wagen vil. Festschrift für Anton Schwob zum 60. Geburtstag, Innsbruck 1997 (Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Germanistische Reihe. 57), S. 141–158.
- Schneider, Karin, Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten. Eine Einführung, Tübingen 1999.
Webressourcen
- Glossary for the British Library Catalogue of Illuminated Manuscripts: http://www.bl.uk/catalogues/illuminatedmanuscripts/GlossC.asp