Variation

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Der Textentwicklung bzw. Umarbeitung dienende Änderung.

Explikation

Variation ist ein von Klaus Hurlebusch(1) eingeführter Begriff, der in seiner Nomenklatur als Unterbegriff von Änderung dient. Variationen bezeichnen bei ihm textliche Änderungen, „mit denen der Autor […] seinen im prüfenden Blick auf das Geschriebene gebildeten Ausdrucks- und Formulierungswillen verwirklicht hat; sie sind als „fakultative Änderungen“ klassifiziert, „da sie allein auf die sprachliche Gestaltungskunst sowie auf die Urteils- und Willensbildung des Autors zurückgeführt werden können.“ Davon zu differenzieren sind Korrekturen als „obligatorische Änderungen“, die „aus der Anerkennung von Regeln des Sprach- und Schriftgebrauchs als Normen […] resultieren.“
Hurlebusch unterscheidet im Rückgriff auf die antike Rhetoriktheorie(2) vier „Grundarten der Variation“: Hinzufügung, Wegnahme, Umstellung und Auswechslung).

siehe auch

Literatur

  • Hurlebusch, Klaus, [Abschnitt:] Typologische Änderungsbefunde und ihre Termini, in: Friedrich Gottlieb Klopstock, Werke und Briefe. Historisch-kritische Ausgabe, begründet von Adolf Beck, Karl Ludwig Schneider und Hermann Tiemann, hg. von Horst Gronemeyer, Elisabeth Höpker-Herberg, Klaus Hurlebusch und Rose-Maria Hurlebusch, Abteilung Addenda, Bd. 2: Klopstocks Arbeitstagebuch, hg. von Klaus Hurlebusch, Berlin, New York 1977, S. 196–203.
  • Nutt-Kofoth, Rüdiger, Variante, Lesart, Korrektur oder Änderung? Zum Problem der Synonyme in der neugermanistischen Editionsphilologie, in: Editorische Begrifflichkeit. Überlegungen und Materialien zu einem „Wörterbuch der Editionsphilologie, hg. von Gunter Martens, Berlin, Boston 2013 (Beihefte zu editio. 36), S. 113–124.
  • Seiffert, Hans Werner, Untersuchungen zur Methode der Herausgabe deutscher Texte, 2. Aufl., Berlin 1969 (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur. 28), 1. Aufl. 1963.

Referenzen

(1) 1977, S. 196–198
(2) Quintilian, Institutio oratoria IX

nhr