Radierung
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lat. radere ‘abnehmen, entfernen, schaben, kratzen’
Textrevision in Form einer Tilgung, bei der ein Schreibstoff (meist Graphit) von der Oberfläche des Schriftträgers mittels geeigneter, sich dabei verbrauchender Materialien abgerieben wird.
Explikation
Radierung meint den Vorgang der Oberflächenbehandlung eines festen Stoffs mit dem Ziel, etwas von seiner Oberfläche zu entfernen. Im Gegensatz zur Methode der Rasur stellt die minder invasive Radierung das Abreiben einer relativ schwach anhaftenden Schreibspur (z. B. Blei- oder Farbstift) vom Beschreibstoff (Papier, Pergament, Holz etc.) unter Ausnützen der physikalischen Adhäsionskraft zwischen dem radierenden Medium und dem Schreibstoff Graphit dar. Vor Erfindung des Radiergummis aus Kautschuk um 1770 wurde im Mittelalter Radierbrot empfohlen, bestehend aus der weichen Krume eines frischen Brotes, die zu einem Klumpen verknetet wurde.(1)